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Orpheus in der Unterwelt

ORPHEUS IN DER UNTERWELT ORPHÉE AUX ENFERS von Jacques Offenbach in deutscher Sprache mit Übertiteln

»Was ist ein Drama? Wenn zwei sich kloppen, das ist Drama. Und was ist eine Tragödie? Wenn einer auf der Strecke bleibt, ist es eine Tragödie«. Dieses Bonmot des Theaterkünstlers Einar Schleef hätte Jacques Offenbach gefallen. Denn der Komponist besaß ein gutes Gespür für Balanceakte abseits des Lexikons für unumstößliche Wahrheiten. Dass »zwei sich kloppen« gerät bei ihm denn auch zum Ausgangspunkt seiner 1858 in Paris uraufgeführten ›Opéra bouffe‹, die den antiken Mythos vom Thrakischen Sänger parodiert, der mit seinem Gesang sogar die Unterwelt zu rühren vermochte. Nicht mit dem jähen Tod von Orpheus‘ geliebter Braut Eurydike auf dem Hochzeitsfest lässt Offenbach sein Musiktheater beginnen, sondern mit den Streitereien des Ehepaares, dessen glückliche Tage längst vorüber sind: Man betrügt sich gegenseitig mit Schäfern und Nymphen, alles läuft auf eine baldige Scheidung hinaus. Und so ist Orpheus auch zunächst erleichtert, als Eurydikes Geliebter, der sich als Unterwelt-Gott Pluto entpuppt, sie zu sich in den Hades entführt. Erst als die Öffentliche Meinung mit der Drohung einschreitet, Orpheus‘ Ruf zu ruinieren, erklärt er sich zähneknirschend dazu bereit, Eurydike aus dem Hades zurückzuholen.

Offenbach, der ganz genau wusste, wo zwischen Drama und Tragödie die Komödie lauert, entfacht mit Orpheus‘ Aufbruch in die Götterregionen eine seiner wildesten und vergnüglichsten Operetten.

Bilder der Produktion: https://operstuttgart.wordpress.com/category/orpheus-in-der-unterwelt/

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